PM ONE German

Impressum Autor: Peter Staudinger, Tornesch / Germany Co-Autor: Dr. Georg Votava, Wien / Österreich ISBN: 3-940020-16-8 Copyright © 2020 by Peter Staudinger, c/o Lohmann & Rauscher GmbH & Co. KG, Völker Verlag, Eppendorfer Landstraße 104, D-20249 Hamburg Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendungen, der Wiedergabe auf foto mechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwendung, vorbehalten. Die Wiedergabe von Gebrauchs namen, Handelsnamen, Waren bezeich - nungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kenn zeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Markenschutz gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Idee, Konzeption, Text: Peter Staudinger, Tornesch Illustrationen, Fotografie: Hardy & Hardy, Hamburg Verleger: Völker Verlag, Hamburg Produktion: Hartmut Völker, Hamburg Literaturnachweis: Stabel & Mobile; by Prof. Dr. Dr. Klaus A. Matzen & Peter Staudinger ISBN 3-928485-48-2 GIPS-TIPS 1; by Prof. Dr. Dr. Klaus A. Matzen & Peter Staudinger ISBN 3-928485-22-9 2 | Plaster Master ONE

Vorwort Die Beherrschung der klassischen Gipstechnik gehört seit jeher zu dem festen Aufgabengebiet des Arztes und des medizinischen Personals. Wenn gerade in der jüngeren Entwicklung der Einsatz von syntheti- schen Stützverbänden (Kunststoffgipsen) an Bedeutung gewonnen hat und dem Anwender die Arbeit teilweise erleichtert, so wird doch der natürliche Gipsverband auch weiterhin ein aktuelles „Mittel der Wahl“ bleiben. Im allgemeinen wie im medizinischen Sprachge- brauch ist der Ausdruck „Gips“ fest verankert. Diese Broschüre trägt den Titel Plaster Master ONE zu Recht, da die Firma Lohmann / Deutschland im Jahr 1930 das Patent für die erste fixierte Gipsbinde unter dem Markennamen Cellona® erhielt. Diese Marke ist immer noch in gleichbleibend hoher Qualität im Markt und wird weltweit geschätzt und verwendet. Ein solcher Verband, der in der Regel für einen längeren Zeitraum vom Patienten getragen und im täglichen Leben gezeigt wird, soll neben dem funktionellen auch einen optischen Anspruch erfüllen. Da Gipsverbände auch weiterhin zum täglichen Klinik- und Praxisall- tag gehören, haben sich die Autoren entschlossen, ein Lehr- und Übungsbuch für die aus der Erfahrung heraus wichtigsten Gips - verbände zu erstellen. Wir haben in dieser Anleitung Erkenntnisse aus Klinik und Praxis einfließen lassen und mit mehreren Gipsspezialisten überdacht. Die dargestellte Technik soll kein Dogma darstellen, sondern als Hilfe- stellung dienen, um in speziellen Fällen auch individuell angepasst und verändert zu werden. Eine Anleitung von der Praxis für die Praxis lebt von der konstruktiven Kritik seiner Benutzer, weshalb uns Anregungen jederzeit willkom- men sind. Unser Dank geht an alle Personen, die dazu beigetragen haben, dass diese Broschüre entstand. Nicht zuletzt geht unser Dank an Sie für die vielen kleinen Tipps, die wir von Ihnen aus der Praxis bekommen haben. Rengsdorf, Tornesch, Wien Peter Staudinger R.N. Plaster Master ONE | 3

Inhalt 03 06 06 08 08 10 11 42 Vorwort Vorbereitung Beschaffenheit des Materials Gips Wichtig! Hautschutz und Polstermaterial Hinweis Druckgefährdete Stellen Glossar – anatomische Nomenklatur 4 | Plaster Master ONE 14 16 18 20 22 24 26 Dorsale Unterarm- Gipsschiene • Distorsion Handgelenk • zur Ruhigstellung nach Wundversorgung • nach Abnahme zirkulärer Gipsverbände Volare Unterarm- Gipsschiene • Distorsion Handgelenk, Einschränkung der Palmarflexion • zur Ruhigstellung nach Wundversorgung • Karpaltunnelsyndrom Dorso-/volare Unterarm-Gipsschiene • Colles-Fraktur • Radiusfraktur in loco typico, nicht disloziert • dislozierte Radiusfraktur nach Reposition Radiale Daumen- Gipsschiene Oberarm- Gipsschiene • „Ski-Daumen“ • Reposition nach Luxation • zur Ruhigstellung nach Distorsion • Bursitis • Unterarmfraktur, nicht disloziert • Olekranon-Fraktur, konservativ oder nach OP • nicht dislozierte Radiusköpfchenfraktur • Monteggia-, Galeazzi-Fraktur nach OP Dorso-/ plantare Unterschenkel- Gipsschiene • prä- und postoperativ bei Sprunggelenkfrakturen • Kalkaneus-Fraktur • schwere Distorsion Sprunggelenk Dorsale Oberschenkel- Gipsschiene • prä- und postoperativ • Bursitis praepatellaris • schwere Distorsionen • nach Arthroskopie

28 Unterarmgips Naviculare Unterarmgips • Radiusfraktur nach Abschwellung • schwere Distorsion Handgelenk • einige Fälle der distalen Grünholzfraktur • nicht dislozierte Kahnbeinfraktur • konservativ versorgte, gering dislozierte Kahnbeinfraktur 30 32 34 36 38 40 „Iselin“- oder Mittel- hand-Extensionsgips • nicht dislozierte Mittelhandfrakturen • dislozierte Mittelhandfrakturen Oberarmgips zirkulär Unterschenkel- Liegegips • nicht dislozierte Unterarmfraktur • Unterarm-Grünholzfraktur • isolierte Ulna-Fraktur • Primärversorgung schwere Kapsel-/Bandverletzungen am Sprunggelenk • Weber-A-Fraktur, unverschoben • Post-OP-Sprunggelenkfraktur (gespaltener Gipsverband) Unterschenkel- Gehgips • Folgebehandlung Weber-A-Fraktur • schwere Kapsel-/Bandverletzungen nach Abschwellung • Großzehengrundgelenkfraktur Tutor Ober schenkelgips zirkulär • Bandverletzungen im Kniegelenkbereich • Patella – Luxationen, Bursitis • postoperativ nach Band OP Plaster Master ONE | 5

Vorbereitung Beschaffenheit des Materials Gips Schon zur Zeit der Perserkriege wurden Gipsumgüsse zur Ruhigstel- lung gebrochener Gliedmaßen beim Verwundetentransport angewendet. Dieses Verfahren geriet jedoch in Vergessenheit. Unzufrieden mit dem therapeutischen status quo entdeckten der Holländer Mathijsen und der Russe Pirogow vor weit über hundert Jahren unabhängig voneinander eine neue Möglichkeit der Fraktur- behandlung. Mathijsen veröffentlichte diese Erkenntnisse und gilt heute als Erfinder der eingestreuten Gipsbinde. In dieser Urform der Gipsbinde ist der fein gemahlene Gips lose auf eine Mullbinde gestreut. In der heutigen Zeit werden moderne fixierte Gipsbinden verwendet. Der gemahlene Gips wird mit einem wasserlöslichen Bindemittel auf den Mullträger fixiert und fest verankert, so dass praktisch kein Gipsverlust mehr auftritt. Da Gips jedoch nach wie vor ein Naturprodukt ist, sind Qualitäts- schwankungen nie hundertprozentig auszuschließen. Um diese so gering wie möglich zu halten, haben die Hersteller ein hohes Maß an die Qualitätsanforderung des Rohmaterials und an den Herstellungsprozess gestellt. 6 | Plaster Master ONE Die Verarbeitung von Gips ist relativ einfach, soweit man gewisse Grundregeln beachtet : • Wassertemperatur bei 20° Celsius mit kurzer Tauchzeit, damit der Gips nicht zu viel Wasser speichert. Als Faustre gel gilt: 2,5 cm Länge entspricht 1 Sekunde Tauchzeit. • Während des Tauchens den Gips nicht ausdrücken. • Binde oder Longuette nicht im Tauchwasser auswaschen. • Nach dem Tauchen überschüssiges Wasser ausdrücken. • Zügiges Verarbeiten der getauchten Binden oder Longuetten. • Binde beim Wickeln locker „laufen lassen“ ohne Zug. • Gips in einer Masse verarbeiten. • Modellieren des Gipses während des Abbindens. (Verarbeitungszeit ca. 2 – 5 Minuten) • Belasten Sie den Gipsverband nicht während der gesamten Aushärtephase. (Seite 7) Im Angebot der Hersteller befinden sich fertig konfektionierte Binden und Longuetten. Die Binden werden in den Breiten 6, 8, 10, 12, 15, 20cm angeboten und sind zwischen 2 und 4 Meter lang. Als in der täg lichen Praxis ideal hat sich die Länge von 3 Meter bewährt.

Longuetten sind 4-fach gelegte Gipslagen, die in Längen von 1 bis 20 m angeboten werden. Wer viel mit Longuetten arbeitet, wird mit der wirtschaftlichen 20 m-Spenderpackung am besten zurechtkommen. Deshalb hat sich die sogenannte Zwillingspackung am besten bewährt. Nicht zu empfehlen ist ein vorzeitiges Auspacken der Binden, da bereits leichter Feuchtigkeitskontakt die Binde für die spätere Verarbeitung unbrauchbar macht. Die Verpackung der Binden sollte so gehalten sein, daß die Binden, die nicht benötigt werden, keine Feuchtigkeit aufnehmen können. Bei der Verarbeitung sind die nachfolgenden Zeiten zu beachten: Tauchzeit 2 – 4 Sekunden Faustregel: 2,5 cm = 1 Sekunde Verarbeitungszeit "Offene" Zeit 2 – 5 Minuten Die Verarbeitung hängt im Wesentlichen von der Breite der ver- wendeten Gips binde ab. Lorgnetten ziehharmonika-artig falten und kurz tauchen (von trocken zu nass). Je nach Gipsart differiert die offene oder Verarbeitungszeit zwi- schen 2 und 5 Minuten. Die "Offene" Zeit ist der Zeitraum, in der der Gips angelegt und modelliert werden kann (von feucht zu cremig). Abbinde-/ Aushärtungszeit 5 – 20 Minuten In dieser Zeit härtet der Gips aus. Belasten Sie den Gips nicht während der Aushärtungsphase (von cremig zu pastös). Trocknungszeit 24 – 48 Stunden In dieser Zeit verdunstet das im Gipsverband gebundene Wasser. Erst nach vollständiger Trocknung ist der Verband voll belastungs- fähig. Diese Zeit ist jedoch von der Umgebungstemperatur und der Luftfeuchtigkeit abhängig (von pastös zu fest). Plaster Master ONE | 7

Wichtig! Ist der Gips einmal abgebunden, verbindet er sich nicht mit weiteren neuen Lagen. Das heißt, dass der Gips in einem Vorgang angelegt werden muss, um die nötige Stabilität zu erhalten. Ebenfalls bedeutet dies, dass ein gebrochener Gipsverband neu angelegt werden muss. Hautschutz und Polstermaterial Hautschutz Um auf der Haut das Tragegefühl und den Tragekomfort zu erhöhen, hat sich ein Schlauchverband aus natürlichen Fasern bestens bewährt. Dieser wird in unterschiedlichen Breiten angeboten und kann somit für alle Zwecke verwendet und faltenfrei angelegt werden. Ein nicht unwesentlicher Nebeneffekt kann erzielt werden, wenn Sie den Schlauchverband über den noch feuchten Gips ziehen und gut einmodellieren. Dadurch erhöhen Sie die Biegestabilität des Gipsver- bandes erheblich. Polster Da der Schlauchverband allein kein ausreichendes Polster zwischen Gipsverband und Haut darstellt, ist man auf zusätzliche Polsterung angewiesen. Hier hat sich der Vorteil von synthetischen Polsterbinden wegen der leichten Handhabbarkeit immer stärker herauskristallisiert. Die synthetische Polsterbinde speichert keine Feuchtigkeit, wie z.B. Baumwolle oder Zellwolle, und erhält ihre Polsterwirkung auch dann noch, wenn sie einmal feucht oder nass war. Krepppapier Papierbinden sind das bewährteste Bindeglied zwischen Gipsver- band und Polsterung. Die vielfältigen guten Eigenschaften der Papierbinde werden hier nur kurz aufgeführt. Da die Polsterung, ausschließlich mit Polsterwatte zirkulär angelegt, immer Stufen bildet, eine glatte Polster oberfläche jedoch erforderlich ist, erfüllt die dehnbare Papierbinde, über der Polsterung angelegt, diese Voraussetzung. Gleichzeitig fixiert die Papierbinde die Polsterung, wenn sie unter leichtem, gleichmäßigem Zug ohne zu schnüren angelegt wird. Ein weiterer Aspekt ist der Schutz vor eindringendem Gipswasser (zum Teil auch Gipsbrei) in die Polsterung. Dieser Gipsbrei könnte in der Polsterung nach Austrocknung zu Druckstellen führen. Zusätzliches Polster Hier wird abschließend noch auf die Dringlichkeit hingewiesen, dass besonders druckgefährdete Stellen (z. B. Knochenvorsprünge) zusätz lich gepolstert werden müssen. Dazu eignen sich dünne anmodellierte Filz- oder Schaumstoffstücke hervorragend. Eine doppelte Lage Polsterwatte erfüllt jedoch denselben Zweck. Siehe hierzu auch die Grafik „Druckgefährdete Stellen“ 8 | Plaster Master ONE

Polsterung von zirkulären Gipsverbänden Vollpolsterung Bei zirkulären Gipsen ist sie die meistangewandte Methode. Ihr Aufbau ist ähnlich der Teilpolsterung, es wird lediglich über die ganze Extremität eine sich ein Drittel bis halb überlappende Lage Polsterwatte zirkulär angelegt. Wichtig ist, auch bei der Vollpolste- rung daran zu denken, dass die druckgefährdeten Stellen zusätzlich gepolstert werden. Die gesamte Polsterung wird auch hier mit einer Papierbinde über - wickelt. Es ist auf einen faltenfreien Sitz zu achten. Eigentlich hätte der Gipsverband den besten Kontakt und somit den besten Sitz, wenn er direkt auf der Haut appliziert würde. ( Böhler, L.*, Die Technik der Knochenbruchbehandlung. Maŭdrich, Wien 1953, Bd I S. 130–132). Zur Vermeidung von Hautschäden und Druckstellen hat sich eine Polsterung als günstig erwiesen. Außerdem wird das Verkleben des Gipses mit den Körperhaaren vermieden. Hier eine ergänzende Ausführung zur Polsterung allgemein: Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen Teil- und Vollpolsterung. Teilpolsterung Diese ist bei zirkulären Gipsen folgendermaßen aufgebaut: Schlauchverband als Hautschutz. Polster nur an den Gipsenden und den exponierten Stellen. Siehe Grafik „Druckgefährdete Stellen“ . Über dieses Polster wird 1- bis 2-lagig zirkulär Papier gewickelt, zur Fixation der Polster und als zusätzlicher Hautschutz. teilgepolsterten Gipse sollten besonders gekennzeichnet Die werden, damit die mit der Abnahme beauftragte Person mit der nötigen Vorsicht arbeitet. * Lorenz Böhler (* 15.01.1885 in Wolfurt, Vorarlberg; † 20.01.1973 in Wien), österreichischer Chirurg. Technik der Knochenbruchbehandlung, ISBN 3-85175-666-5 Böhler, L., Die Technik der Knochenbruchbehandlung (Technique of Treating Bone Fractures), Maŭdrich, Wien, 1953, Vol. I, pp. 130 – 132. Plaster Master ONE | 9

Druckgefährdete Stellen Hinweis Die Polsterung sollte auf keinen Fall überdimensioniert werden, da sonst die eigentliche Frakturfixation erheblich reduziert wird. Bei allen in dieser Broschüre dargestellten Schienen wurde aus Gründen der Passform und des Sitzes auf eine Vollpolsterung ver zichtet. Die einzige Ausnahme bildet die dorso-/volare Unterarm- Gipsschiene bei frischen Radiusfrakturen. In diesem Fall wird jedoch die Polsterung nach Anlage der Gipsschiene bis auf die letzte Faser durchtrennt. Alle anderen Schienen werden zunächst auf der blanken Haut angelegt und nach der Abbindephase sowie der Kantenversäube- rung und Kantenrundung mit einer Lage Polsterwatte versehen (Teilpolsterung). Bei sensibler Haut kann als Hautschutz ein Schlauchverband unterge zogen werden. Die anschließende Fixierung der Schiene erfolgt mit einer Haftbinde. Diese Teilpolsterung hat auch aus hygienischer Sicht einen Vorteil: Das Polster kann bei jedem Besuch des Patienten erneuert werden. Ein weiterer Vorteil ist die Wirtschaftlichkeit, denn es wird immer nur eine Lage verwendet und nicht, wie im Fall der Vollpolsterung, eine ganze Binde. 10 | Plaster Master ONE

Indikationsbeispiele • Distorsion Handgelenk • zur Ruhigstellung nach Wundversorgung • nach Abnahme zirkulärer Gipsverbände Materialempfehlung • Schlauchverband 5/6 • 12 cm breite Longuette • Polsterwatte, 15 cm breit • Kohäsive Fixierbinde Hinweise 20° 15°- 20° Dorsale Unterarm- Gipsschiene 1. 2. 3. Longuette, doppelt gelegt, (=8 Lagen) von den Fingergrundgelenken bis zur Ellenbeuge ab messen und abschneiden. Schlauchverband über den trockenen Gips stülpen und faltenfrei ziehen. Die mit Schlauchverband überzogene Longuette zieh harmonika-artig gefaltet kurz tauchen. Überschüssiges Wasser durch Ausdrücken entfernen. 14 | Plaster Master ONE

Indikationsbeispiele • Distorsion Handgelenk, Einschränkung der Palmarflexion • zur Ruhigstellung nach Wundversorgung • Karpaltunnelsyndrom Materialempfehlung • Schlauchverband 5/6 • 12 cm breite Longuette • Polsterwatte, 15 cm breit • Kohäsive Fixierbinde Hinweise 15°- 20° Volare Unterarm- Gipsschiene 1. 2. 3. Longuette, doppelt gelegt (=8 Lagen), von den Fingergrundgelenken bis zur Ellenbeuge abmessen und abschneiden. Schlauchverband über den trockenen Gips stülpen und faltenfrei ziehen. Die mit Schlauchverband überzogene Longuette ziehharmonika-artig gefaltet kurz tauchen. Überschüssiges Wasser durch Ausdrücken entfernen. 16 | Plaster Master ONE

4. 5. 6. Polsterung, evtl. Teilpolsterung, des Unterarmes mit Papierbinde faltenfrei fixieren. Sehr erfahrene Anwender verzichten auf Polster ung und nehmen nur die Papierbinde. Vorbereitete Longuette kurz tauchen und nach dem Tauchen gut durchmodellieren. Den breiteren Longuettenteil dorsal auflegen, Daumen durch den Einschnitt, 1/3 Longuetten- anteil nach volar auslaufen lassen . 7. 8. 9. Gesamte Longuette gut anmodellieren. Auf faltenfreien Sitz achten. Entlang der Palmarfalte (Handinnenfläche) Longuette zuschneiden. Nach der Abbindephase des Gipses gesamte Polsterung volar bis zur letzten Faser durchtrennen. Gipsschiene mit Haftbinde zirkulär fixieren. Plaster Master ONE | 19

4. 5. 6. Longuette radial auflegen, geschlitztes Ende am Daumen. Einen Teil von innen nach außen palmar um den Daumen führen. Den zweiten geschlitzten Teil von außen nach innen palmar um den Daumen führen. Die gesamte Longuette gut anmodellieren. Auf faltenfreien Sitz achten. Der Schlitz über dem Daumenrücken bleibt frei. 7. 8. 9. Nach dem Abbindevorgang wird die Schiene in Pfeilrichtung vorsichtig abgenommen. Daumenschlitz und Kanten zurechtschneiden und abrunden. Die Innenseite der Schiene auf Falten- freiheit überprüfen, ggf. glätten. Eine Lage Polsterwatte in die Schiene einlegen . Gepolsterte Schiene wieder anlegen und mit Haftbinde fixieren. Plaster Master ONE | 21

Indikationsbeispiele • Bursitis • Unterarmfraktur, nicht disloziert • Olekranon-Fraktur, konservativ oder nach OP • nicht dislozierte Radiusköpfchenfraktur • Monteggia-, Galeazzi-Fraktur nach OP Materialempfehlung • Gipslonguette, 12 cm oder 15 cm breit, doppelt gelegt (=8 Lagen) • Polsterwatte, 15 cm oder 20 cm breit • Kohäsive Fixierbinden Hinweise 90° 15° Oberarm- Gipsschiene 1. 2. 3. Gipslonguette, doppelt gelegt, von den Finger- grundgelenken bis zur Achsel abmessen und abschneiden. Longuette ziehharmonika-artig falten und kurz tauchen. Nach dem Tauchen gut durch- modellieren. Platzieren Sie die Longuette von distal kommend dorsal auf dem Unterarm. Das überstehende Longuetten-Ende halten Sie zum Umschlagen/Einschnitt bereit. 22 | Plaster Master ONE

4. 5. 6. Die aufgelegte Longuette vor der Ellenbeuge bis zur Mitte einschneiden und das proximale Longuetten ende zum Oberarm führen. Durch den Einschnitt überlappt der Oberarmteil den Unterarmteil und stabilisiert somit den Winkel (Ellenbogen). Zur Verstärkung des Winkels kann eine einfache Longuettenlage (4-lagig) diagonal angelegt werden. 7. 8. 9. Die gesamte Longuette gut anmodellieren. Auf guten Kontakt an der Überlappungsstelle achten. Falten gut ausmodellieren und somit glätten. Nach dem Abbindevorgang Schiene abnehmen, Kanten zuschneiden und mit den Fingern abrun- den. Die Überlappung an der Innenseite der Schiene evtl. glätten. Eine Lage 15 cm oder 20 cm breites Polster- material in die Gipsschiene einlegen. Schiene mit Polsterung wieder anlegen und mit einer Haftbinde fixieren. Plaster Master ONE | 23

Indikationsbeispiele • prä- und postoperativ bei Sprunggelenk- frakturen • Kalkaneus-Fraktur • schwere Distorsion Sprunggelenk Materialempfehlung • Gipslonguette, 20 cm breit, doppelt gelegt (=8 Lagen) • Polsterwatte, 20 cm breit • Kohäsive Haftbinden Hinweise 90° Dorso-/plantare Unterschenkel- Gipsschiene 1. 2. 3. Doppelt gelegte Longuette (=8 Lagen) von der Kniekehle bis zu den Zehenspitzen abmessen und abschneiden. Ein ca. 30 cm langes Longuettenstück (=4-lagig) in der Mitte ca.10 cm schlitzen. Longuette ziehharmonika-artig falten und kurz tauchen. Nach dem Tauchen gut durch modellieren. 24 | Plaster Master ONE

4. 5. 6. Lange Longuette kurz tauchen und dorsal auf den Unterschenkel legen und über die Ferse nach plantar führen. Geschlitzte Longuette tauchen und den Schlitz zur Verstärkung über die Ferse führen. Die Enden (siehe Pfeile) je plantar und dorsal sowie zum Seitenschenkel lateral und medial auflegen. Die gesamte Longuette gut anmodellieren und auf die 90°-Winkelstellung im Sprunggelenk achten. Ständiges Modellieren, während der Gips noch sämig ist. 7. 8. 9. Fußstellung während der Abbindephase halten. Keinerlei Stellungskorrekturen während und nach dieser Zeit vornehmen. Nach der Abbindephase des Gipses, Longuette in Pfeilrichtung vorsichtig abnehmen. Kanten rundum passgerecht zuschneiden und mit den Fingern abrunden. Auf Zehenkonturen und Länge in der Kniekehle achten. Polsterwatte 20 cm breit in die Schiene einlegen. Schiene wieder anlegen und mit Haftbinde fixieren. Plaster Master ONE | 25

Dorsale Oberschenkel- Gipsschiene Indikationsbeispiele • prä- und postoperativ • Bursitis praepatellaris • schwere Distorsionen • nach Arthroskopie Materialempfehlung • Gipslonguette, 20 cm breit, doppelt gelegt (= 8 Lagen) • Schlauchverband 9 • Polsterwatte, 20 cm breit • Kohäsive Haftbinde Hinweise 15° 1. 2. 3. 90° Die zur Anwendung kommende Beinstütze hilft in Bauchlage bei der Stabilisierung der Kniewinkelstellung. Longuette, doppelt gelegt (= 8 Lagen), von der Ferse bis zur Gesäßfalte abmessen und abschneiden. Schlauchverband (entsprechender Größe) über die trockene Gips longuette stülpen. Auf Faltenfreiheit achten. 26 | Plaster Master ONE

Indikationsbeispiele • Radiusfraktur nach Abschwellung • schwere Distorsion Handgelenk • einige Fälle der distalen Grünholzfraktur Materialempfehlung • Schlauchverband 5/6 • Polsterwatte 15 cm • schmale Papierbinde 6 cm • 2 x Gipsbinde, 8 cm breit Hinweise 20° 15°- 20° Unterarmgips 1. 2. 3. Schlauchverband, doppelte Unterarmlänge, über den Unterarm stülpen. Aufgerolltes Ende liegt proximal des Ellbogens. Daumenausschnitt nicht zu weit öffnen. 28 | Plaster Master ONE Polsterung zirkulär mit Polsterwatte. Anschließend faltenfreie Fixierung mit Krepppapierbinde . 8 cm breite Gipsbinde für ca. 3 Sekunden tauchen. Nach dem Tauchen kurz ausdrücken .

4. 5. 6. Mit der Gipsbinde am Handgelenk beginnend 3 x durch die Handinnenfläche gehen, Rest der Binde am Unterarm auslaufend . Distales Schlauchverbandende an den Finger- grund gelenken und der Palmarfalte (Handinnen- fläche) zurückschlagen. Zweite Gipsbinde von proximal nach distal wickeln . Mit einer Tour durch die Hand und zurück- geschlagenen Schlauchverband überwickeln. 7. 8. 9. Schlauchverband von proximal nach distal über den feuchten Gips zurückziehen. Schlauchverband gut in den feuchten Gips einmodellieren. Nach der Abbindephase den distalen Rand ver säubern. Darauf achten, dass Palmarfalte, Daumen grundgelenk und Fingergrundgelenke frei sind. Plaster Master ONE | 29

Indikationsbeispiele • nicht dislozierte Kahnbeinfraktur • konservativ versorgte, gering dislozierte Kahnbeinfraktur Materialempfehlung • Schlauchverband 2 + 5 / 6 • Polsterwatte 15 cm • schmale Papierbinde 6 cm • 2 x Gipsbinde, 8 cm breit Hinweis 20° Naviculare Unterargips 1. 2. 3. Schlauchverband, ulnare Seite geschlitzt, über den Daumen stülpen. Schlauchverband, doppelte Unterarmlänge, über den Unterarm stülpen (Daumeneinschnitt). Polsterung des Unterarmes mit Polsterwatte, einschließlich Daumen. Abschließend mit einer Krepppapierbinde faltenfrei fixieren. 8 cm breite Gipsbinde für ca. 3 Sekunden tauchen, nach dem Tauchen kurz ausdrücken. 30 | Plaster Master ONE

4. 5. 6. Mit der Gipsbinde am Handgelenk beginnend 3 x durch die Hand wickeln und den Daumen mit einschließen. Die distal überstehenden Schlauchverban- denden an den Fingergrundgelenken und am Daumen ende über den feuchten Gipsverband zurückschlagen. Zweite Gipsbinde von proximal nach distal wickeln. Mit einer Tour durch die Hand und um den Daumen. Zurückgeschlagenen Schlauchverband überwickeln. 7. 8. 9. Über den noch feuchten Gips Schlauchverband von proximal nach distal ziehen und gut ein modellieren. Nach der Abbindephase des Gipses distalen Rand versäubern und abrunden. Palmarfalte und Fingergrundgelenke sind frei. Im fertigen Gips steht der Daumen in Oppositions - stellung zum Zeigefinger – Spitzgriff ist möglich. Plaster Master ONE | 31

Indikationsbeispiele • nicht dislozierte Mittelhandfrakturen • dislozierte Mittelhandfrakturen Materialempfehlung • Schlauchverband 2 + 5 / 6 • Polsterwatte 10 cm • schmale Papierbinde 6 cm • 2 x Gipsbinde, 8 cm breit • Pflaster 3,75 cm Hinweis 90° 20° 1. a „Iselin“- oder Mittel- hand-Extensionsgips 2. 3. Schlauchverband über den zu extendierenden Finger stülpen, mit Hautkleber fixieren. Schlauch- verband, doppelte Unterarmlänge, über Unterarm stülpen. 32 | Plaster Master ONE Polsterung des Unterarms mit Polsterwatte. Polsterung dosiert anwenden. Gesamte Polsterung mit Krepppapierbinde gut fixieren. Auf faltenfreien Sitz achten.

4. 5. 6. 8 cm breite Gipsbinde für ca. 3 Sekunden tauchen, danach kurz ausdrücken. Getauchte Gipsbinde von distal nach proximal anlegen. 3 x durch die Handinnenfläche wickeln. Distales Schlauchverbandende über den Gips zurückschlagen. Palmarfalte der Hand wird freigelegt. 7. 8. 9. P Zweite Gipsbinde von proximal nach distal anlegen. Einmal durch die Hand wickeln und zurückgeschlagenen Schlauchverband überwickeln. Über den noch feuchten Gips Schlauchverband von proximal nach distal zurückziehen und gut in den feuchten Gips einmodellieren. Kanten versäubern. Krepppapierbinde (P) auf ca. 3 cm mit scharfem Messer schneiden und ein legen. Mit Schlauchver- band Extension des Fingers zum proximalen Unterarm. Extensionsschlauch mit Pflasterstreifen am Unterarmgips verband sicher fixieren. Plaster Master ONE | 33

Indikationsbeispiele • nicht dislozierte Unterarmfraktur • Unterarm – Grünholzfraktur • isolierte Ulnafraktur Materialempfehlung • Schlauchverband 5/6 • Polsterwatte 15 cm • schmale Papierbinde 6 cm • 2 x Gipsbinde, 8 cm breit • 1 x Gipsbinde, 12 cm breit Hinweise 1 90° Oberarmgips zirkulär 1. 2. 3. Schlauchverband, doppelte Armlänge, über den Arm stülpen, Rest aufgerollt in Achselhöhe platzie- ren (Pfeil). Daumeneinschnitt nicht zu groß bemes- sen. Maximal 2 - 3 Maschen durch schneiden! Polsterung mit Polsterwatte distal beginnend. Olecranon zusätzlich mit einer weiteren Lage polstern. Mit Krepppapierbinde die gesamte Polsterung faltenfrei fixieren. 8 cm breite Gipsbinde für ca. 3 Sekunden tauchen, danach kurz ausdrücken. 34 | Plaster Master ONE

4. 5. 6. Legen Sie die getauchte Gipsbinde von distal nach proximal an. Ab Mitte Unterarm führen Sie die Binde in einem diagonalen Zügel zum Oberarm. Dort mit einer zirkulären Tour fixieren und diese Tour so oft wie möglich wiederholen. Schlauchverband über den noch feuchten Gipsverband zurückschlagen. Palmarfalte der Hand und die Fingergrundgelenke sind frei. Mit den restlichen Gipsbinden den Verband vervollständigen und stabilisieren. Den zurück- geschlagenen Schlauchverband am Fingergrund- gelenk mindestens einmal überwickeln. 7. 8. 9. Den proximal aufgerollten Schlauchverband nach distal über den noch feuchten Gips ziehen. Durch leichte Drehung lässt sich eine Faltenbildung ver hindern. Den Schlauchverband in den feuchten Gips gut ein modellieren. Während der Abbindephase keine Stellungskorrekturen am Gips vornehmen (von cremig bis pastös – von pastös zu fest). Distales Ende gut versäubern und auf dorsalen Polsterrand achten. Palmar und dorsal Kanten ggf. abrunden. Plaster Master ONE | 35

Indikationsbeispiele • Primärversorgung schwere Kapsel-/ Bandverletzungen am Sprunggelenk • Weber-A-Fraktur, unverschoben • Post-OP-Sprunggelenkfraktur (gespaltener Gipsverband) Materialempfehlung • Schlauchverband 6 / 7 • Polsterwatte 15 cm • schmale Papierbinde 8 cm • 2 x Gipsbinde, 15 cm breit • 1 x Longuette, 12 cm breit, doppelt gelegt für Fußplatte Hinweise 90° Unterschenkel- Liegegips 1. 2. 3. 2 1 Schlauchverband, doppelte Unterschenkellänge, über den Unterschenkel stülpen. Rest aufgerollt proximal der Kniekehle platzieren (Pfeil). Zirkuläre Polsterung mit schmaler Wattebinde beginnen und am Unterschenkel mit breiterer Binde vervollständigen. Malleolen (1) und Fibulaköpfchen (2) zusätzlich polstern. Gesamte Polsterung mit Krepppapierbinde faltenfrei fixieren. 36 | Plaster Master ONE

4. 5. 6. Mit 15 cm breiter, getauchter Gipsbinde distal an den Zehengrundgelenken beginnen und weit gehend faltenfrei anlegen. Longuette ziehharmonika-artig falten und für ca. 3 Sekunden tauchen, danach kurz ausdrücken. Longuettenlagen: einfach (= 4-Lagen) von den Zehen bis zum Knie, doppel (= 8-Lagen) von den Zehen zur Ferse (= Sohle) Vorbereitete Longuette, einfache Lage Unter- schenkel, doppelte Lage Fuß, tauchen und anlegen. Die Longuette gut anmodellieren, damit sie von selbst haftet. 7. 8. 9. Distales Schlauchverbandende an den Zehen und über die Longuette zurückschlagen (Pfeile). Weiche Gipskante mit den Fingern anmodellieren und abrunden. Zweite 15 cm breite Gipsbinde von proximal nach distal anlegen. Faltenfrei arbeiten und den distal zurückgeschlagenen Schlauchverband mit mindestens einer Tour Gips umwickeln. Über den noch feuchten Gipsverband den verbleibenden Schlauchverband von proximal nach distal zurückziehen. Den Schlauchver- band gut in den Gips ein modellieren. An den Zehen den überstehenden Schlauchverband abschneiden und anmodellieren. Plaster Master ONE | 37

Unterschenkel- Gehgips Indikationsbeispiele • Folgebehandlung Weber-A-Fraktur • schwere Kapsel-/Bandverletzungen nach Abschwellung • Großzehengrundgelenkfraktur Materialempfehlung • Schlauchverband 6/7 • Polsterwatte 15 cm • Krepppapierbinde 8 cm • 2 x Gipsbinde 15 cm • 1 x Gipsbinde 12 cm, doppelt gelegt für Fußplatte • 1 x Gehstollen Hinweise 90° 1. 2. 3. Komplette Polsterung wie bei Unterschenkellliege- Gips. Auf gute, faltenfreie Fixierung mit Krepp- papierbinde achten. 15 cm breite Gipsbinde zirkulär möglichst falten- frei anlegen. Kurz anmodellieren – glattstreichen. Longuette über die Gipsbinde anlegen. Von proximal nach distal einlagig (= 4 Lagen), an der Fußsohle (plantar) doppelt (= 8 Lagen). 38 | Plaster Master ONE

4. 5. 6. ⁄ ⁄ Longuette mit der zweiten 15 cm breiten Gipsbinde von proximal nach distal fixieren. Möglichst viel Gipsmaterial im Wadenbereich anlegen. Zehenfenster passförmig zuschneiden und dista- les Schlauchverbandende über die Longuette zurück schlagen (Pfeile). Alle Zehen sind frei, jedoch plantar gestützt. Getauchte, geschlitzte 15 cm breite Longuette über den passenden Gehstollen legen. Gehfläche ist frei. 2/3 der Longuette wird an der medialen Seite platziert. 7. 8. 9. ⁄ ⁄ Gehstollen mit dieser Longuette am Gips befestigen. 2/3 Anteil ins Fußgewölbe einschlagen und dieses ausfüllen. Mit 12 cm breiter Gipsbinde den Gehstollen in Pfeilrichtung befestigen. An den Zehen beginnend über die Ferse zum distalen Teil und dann in Spiraltouren vollenden. Über den noch feuchten Gipsverband den Schlauch verband zurückziehen und gut in den Gips verband einmodellieren. Den überstehenden Rest abschneiden. Plaster Master ONE | 39

Indikationsbeispiele • Bandverletzungen im Kniegelenkbereich • Patella-Luxationen, Bursitis • postoperativ nach Band OP Materialempfehlung • Schlauchverband 7/9 • Polsterwatte 20 cm • Krepppapierbinde 10 cm • 2 – 3 x Gipsbinde 20 cm • 2 x Longuette 12 cm, Beinlänge Hinweise 20° Tutor Ober- schenkel- gips zirkulär 1. 2. 3. 3 2 1 Schlauchverband faltenfrei über Unter- und Ober - schenkel stülpen. Länge etwa Beinlänge plus 20 cm. Enden jeweils aufrollen. Zur Vermeidung von Ödem - bildung kann das Sprunggelenk mit einer kleben den Binde gewickelt werden. 40 | Plaster Master ONE Polsterung mit synthetischer Polsterwatte an den Malleolen mit 3 Touren (1) beginnen und nach proximal weiterführen. Fibulaköpfchen wird mit 3-facher Polsterlage gut gepolstert (2). Die Polste- rung bis zum Oberschenkel vervollständigen. Abschluss bildet eine 3-fache Zirkulärtour (3). Gesamte Polsterung mit Krepppapierbinde faltenfrei fixieren.

4. 5. 6. Breite Gipsbinde von distal nach proximal in möglichst faltenfreien Zirkulärtouren anlegen. Das distale Schlauchverbandende über den feuchten Gips zurückschlagen. Die Malleolen bleiben frei. Die 12 cm breiten Longuetten werden in sich selbst überkreuzenden Touren angelegt. "Drei- Punkt-Zügel" oberes Sprunggelenk - Kniegelenk - Oberschenkel 7. 8. 9. Zweite und/oder dritte Gipsbinde wird von proxi- mal nach distal angelegt. Den geparkten Schlauchverband über den noch feuchten Gipsverband zurückziehen. Dann kräftig in den feuchten Gips einmodellieren. TIPP: Drehen Sie den Schlauchverband leicht, während Sie ihn überziehen. Modellieren Sie den Gipsverband über den Kondylen. Nehmen Sie dazu die Daumenballen, ohne mit den Fingern Druckstellen zu erzeugen. Modellieren nur während der pastösen Phase. Plaster Master ONE | 41

Glossar – anatomische Nomenklatur Abduktion Wegführen eines Körperteils von der Körpermitte. Calcaneus Fersenbein Distal Von der Körpermitte entfernt. Dorsal Im Rücken bzw. nahe des Rückens gelegen oder rückwärtiger Teil einer Extremität oder eines Organs. Dorsalflexion Rückwärtsbeugung, im Bereich von Hand oder Fuß die Rückwärtsbeugung der Hand, der Finger in Richtung des Hand rückens, bzw. des Fußes oder der Zehen in Richtung des Fußrückens. Epikondylus Vorwölbung oberhalb des Kondylus, des Gelenkknorrens am gelenkbildenden Knochenende. Femur Oberschenkelknochen. Fibula Wadenbein. Flexion Beugung. Fraktur Bruch. 42 | Plaster Master ONE Immobilisierung Verfahren zur Ruhigstellung eines normaler- weise beweglichen Körperteils. Kondylus "Gelenkknorren", Endteil des Knochens, der die Gelenkflächen trägt. Lateral In Bezug auf ein Organ oder den Körper seitlich gelegen. Malleolus Knöchel. Medial In der Nähe des Zentrums eines Organs, Gewebes oder Organismus gelegen oder hierauf bezogen. Ödem Überschüssige Flüssigkeitsansammlung in Körpergeweben. Os naviculare = Kahnbein Ein nach seiner Form genannter Knochen im Bereich von Fuß- und Handwurzel. Palmar bezogen auf die Handfläche. Patella Kniescheibe. Plantar auf die Fußsohle bezogen. Pronation Drehbewegung von Hand oder Fuß, die dazu führt, dass die Handfläche bzw. Fußsohle nach unten zeigt. Prophylaxe Maßnahme zur Verhinderung der Entstehung einer Erkrankung. Proximal Nahe am Ursprung bzw. dicht an der Mittellinie des Körpers gelegen. Radial In Richtung des Radius gelegen bzw. mit ihm verbunden. Radius ( = Speiche) Der äußere und kürzere der beiden Unterarmknochen. Schiene Starre Vorrichtung zur gewöhnlich vorübergehenden Verbringung eines Körperteils in eine vorgegebene Stellung. Supination Einwärtsdrehung von Hand oder Fuß, die dazu führt, dass Handflächen bzw. Fußsohlen nach oben zeigen. Talus Sprungbein. Ein Knochen, der zur Fußwurzel gehört. Torsion Drehung. Ulna = Elle Der innen gelegene, größere Knochen des Unterarms.